Jährlich werden Millionen Tonnen Mais und Weizen angebaut und zu hochwertigen Produkten wie Bioethanol, Stärke und Süßstoffen verarbeitet. Während dieses Prozesses wird das Getreide gemahlen, und das gewünschte Produkt wird extrahiert. Bas erklärt: "Ein Nebenstrom dieser Prozesse sind sogenannte Nebenprodukte, also Reststoffe, die in der Hauptproduktionskette nicht verwendet werden. Bei der Maisverarbeitung können dies beispielsweise Fasern, Maissirup oder Maisextrakt sein."

Diese Inhaltsstoffe werden üblicherweise gemischt, getrocknet, pelletiert und an die Mischfutterindustrie verkauft. "Der Trocknungsprozess ist jedoch sehr energieintensiv und verursacht hohe Kosten sowie CO₂-Emissionen", fährt Bas fort. "Darüber hinaus verbraucht die Mischfutterindustrie zusätzlich Energie, um die Pellets erneut zu mahlen, bevor sie daraus eigene Pellets herstellen."

Futtermittel mit geringem CO₂-Fußabdruck

Durch den Wechsel von getrockneten zu unbehandelten, also feuchten und flüssigen, Nebenprodukten können Getreideverarbeiter ihre Emissionen und ihren Energieverbrauch reduzieren und so direkt Kosten sparen und stabilisieren.

Laut Neil profitieren auch andere Akteure der Wertschöpfungskette von feuchten Nebenprodukten. "Unsere Nebenprodukte ermöglichen es Landwirten, Futtermittel mit einem geringen CO₂-Fußabdruck zu nutzen. Das hilft ihnen, die Anforderungen von Milch- oder Fleischverarbeitern zu erfüllen."

Bas erklärt, dass dieser Übergang sowohl für Lieferanten als auch für Landwirte Auswirkungen hat. "Es ist natürlich von der jeweiligen Situation abhängig, aber viele Produzenten sind nicht darauf vorbereitet, mit feuchten Nebenprodukten zu arbeiten. In vielen Fällen erfordert dies Anpassungen an ihrer bestehenden Infrastruktur. Genau hier kommen wir ins Spiel."

Komplette Übernahme der Verantwortung

Bas und Neil arbeiten mit europäischen Lieferanten zusammen, um eine neue Prozess- und Lieferkette für feuchte Nebenprodukte aufzubauen, basierend auf Duynies Erfahrung in verschiedenen europäischen Märkten. "Wir übernehmen die vollständige Verantwortung für das Handling der Nebenprodukte", sagt Bas. "Das bedeutet, dass wir die Produktionskontinuität, Sicherheit, Registrierung und Dokumentation sowie einen effizienten Logistikprozess gewährleisten."

Duynie entwickelt und verwaltet zudem Märkte, um den zuverlässigen Absatz feuchter Nebenprodukte sicherzustellen. "Jeder neue Markt hat seine eigenen Vorschriften und Anforderungen. Wir betreten diese Märkte erfolgreich, indem wir unser Wissen in den Bereichen Geschäftsentwicklung, Ernährung, Gesundheit & Sicherheit und Regulierung nutzen."

Starke Partnerschaften

Neil gibt ein Beispiel, wie sie mit einem Lieferanten zusammengearbeitet haben, um in einen neuen Markt einzutreten: "Letztes Jahr haben wir einem internationalen Stärkeproduzenten in Europa geholfen, vollständig von trockenen auf feuchte Nebenprodukte umzustellen. Das Projekt dauerte nur drei Monate. Wir haben ihren Markt analysiert, eine Lieferkette aufgebaut und den Lieferanten mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet, um ihre Logistik innerhalb der Fabrik anzupassen."

"Wir haben die lokale Nachfrage nach Nebenprodukten untersucht, mit Ernährungswissenschaftlern und Branchenexperten gesprochen und ein Bewusstsein für das neue Produkt geschaffen. Wir stellten etwa 15 Fahrzeuge für den Standort bereit, um eine vollständige 24/7-Logistik zu ermöglichen, und kauften zudem Geräte für die Produktmischung. Innerhalb von nur drei Monaten sind wir von null auf 3.000 Tonnen pro Woche gekommen!"

Durch starke Partnerschaften kann Duynie Herausforderungen in verschiedenen Märkten bewältigen, etwa das Vorhandensein von Mykotoxinen in Getreide. In einigen europäischen Ländern besteht ein erhöhtes Risiko für Mykotoxine, insbesondere in Mais. Bas sagt: "Das beeinflusst, wo das Produkt verkauft werden kann. Die Vorschriften variieren von Land zu Land und je nachdem, ob es an Milchkühe oder Mastrinder verfüttert wird. Da wir die Märkte und Vorschriften kennen, können wir Probleme vorhersehen und lösen, bevor sie für unsere Lieferanten zu einem Hindernis werden. Darüber hinaus betreiben wir aktiv Forschung und arbeiten an Lösungen zur Reduzierung des Mykotoxinrisikos in Nebenprodukten."

Teil der Lösung für die Zukunft

Neil nennt ein weiteres Beispiel aus Italien: "Wir haben einem Lieferanten geholfen, von vollständig getrockneten Nebenprodukten auf eine Mischung mit 25–30 % feuchtem Futter umzusteigen. Dank unseres Büros in der Nähe der Fabrik konnten wir in kurzer Zeit einen Markt für dieses Produkt entwickeln. Unser Volumen mit diesem Lieferanten wächst jeden Monat weiter, was ihm die Sicherheit gibt, dass es eine Nachfrage nach diesen Produkten gibt."

Bas zieht folgendes Fazit: "Das Abschalten der Trockner ist ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit von Getreideverarbeitungsbetrieben. Je mehr Trockner wir ausschalten, desto mehr CO₂-Emissionen und Kosten können wir einsparen."

Kontakt Neil Woolf

Neil Woolf - Head of Central Procurement - Company Name

Neil Woolf

Head of Central Procurement

Starch, Sweeteners & Biofuel